Dinslaken. Am Ende des Poetry-Slams im Café Kostbar konnte es nur einen Gewinner geben. Die Entscheidung lag beim Publikum, das per Handzeichen abstimmte.
Nachdem am Ende des Abends das Publikum über alle Teilnehmer des Poetry Slams per Handzeichen abgestimmt hat, steht Roberto Albrecht aus Essen als Gewinner des Pokals fest.
„Mein Leben ist wie ein Kartenhaus und ziehst du eine Karte raus, bricht alles zusammen“, hatte er in seinem tiefgründigem Text „Schwarz-Weiß“ formuliert. Gepunktet hatte er aber mit seinem zweiten Beitrag „Es gibt viel zu berichten von der AfD und fliegenden Giraffen“. Schon dessen Titel brachte die Gäste zum Lachen.
Die dümmsten Antworten aus einer Quizsendung
Als Albrecht dann noch anfing, die dümmsten Antworten aus einer Quizsendung zu zitierten, kamen die Gäste im Café Kostbar aus dem Lachen kaum noch heraus. „Nennen Sie ein gelb-schwarzes Insekt“, war eine der Fragen. Die Kandidatin habe „Giraffe“ geantwortet, erklärt Roberto Albrecht und amüsiert sich dann über den Gedanken von langhalsigen, fliegenden Giraffen, die im Sommer draußen stören.
Barbie kann durch die Zeit reisen oder ist unsterblich
Doch auch die anderen Slampoeten hatten einiges zu bieten. Gillian Kurz begeisterte die Gäste mit ihren Gedankengängen zum Leben der Barbie. „Entweder kann sie durch die Zeit reisen oder ist unsterblich“, folgerte sie angesichts der ewigjungen Puppenfrau. Wesentlich düster wurde es beim Auftritt von Fabian Schniederjürgen aus Köln. Mit finsterer Lyrik, nur bisweilen durch etwas Hoffnung durchbrochen, begeisterte aber auch er die Gäste.
Björn Biermann berichtete von seiner Unfähigkeit, Sachen fristgerecht zu erledigen. So verfasste er seinen ersten Beitrag kurz vor Beginn der Veranstaltung. „In der Zukunft schiebe ich nichts mehr auf – gleich morgen fange ich damit an“, beendete er seinen Beitrag.
Publikum durfte per Handzeichen abstimmen
Marc Strohm entführte die Gäste mit einem tiefsinnigen Text auf einen Friedhof im Wald, während Leah Korbas nicht nur über das eigene Leben und die Welt philosophierte, sondern auch von ihren Erfahrungen in der Fahrschule berichtete.
Über die einzelnen Beiträge durfte das Publikum dann per Handzeichen abstimmen: Ein Arm nach oben für einen guten, beide für einen sehr guten Text. „Wenn jetzt die Polizei vorbeikommt und das sieht, stürmen sie direkt den Laden“, ulkten die beiden Moderatoren Joshua Herrschaft und Joseph Rüffert – bis tatsächlich ein Wagen am Fenster des Cafés vorbei über die Duisburger Straße rollte. Gelächter beim Publikum.
Für dessen Unterhaltung sorgte Singer und Songwriter Rick Rocka mit Coversongs und Eigenkompositionen und erntete mit starker Stimme und Gitarrenbegleitung viel Applaus von den Gästen.
Quelle: NRZ